Keine Verkehrsverlagerung ohne Enteignung

Admin User
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Eine Stadtansicht mit Fahrzeugen auf der Straße, Gebäuden, Bäumen, Pfählen mit Schildern und Text auf den Schildern, einem Zug im Hintergrund und einem Geländer unten rechts.

Keine Verkehrsverlagerung ohne Enteignung

Keine Verkehrs­wende ohne Enteignung

Teaser: Das Verhältnis zwischen Klimaaktivist:innen und Arbeiter:innen ist oft angespannt. Eine Initiative bei VW zeigt, dass es auch anders gehen kann.

Artikel: Ein neues Buch fordert einen radikalen Wandel bei Volkswagen. Unter dem Titel „Lasst uns das Leben wieder selbst in die Hand nehmen: Eine Einladung zum Kampf für ein gutes Leben für alle“ plädiert es für eine demokratische Umgestaltung des Autokonzerns. Die Autor:innen schlagen vor, VWs Werke von der Produktion privater Fahrzeuge abzukehren und stattdessen auf die Herstellung von Bussen und Straßenbahnen umzustellen.

Das Buch entstand im Rahmen der Initiative „VW bedeutet Verkehrs­wende“, einer Kampagne, die von Aktivist:innen in Wolfsburg – der Heimatstadt von VW – vorangetrieben wird. Sie fordern, dass sich das Unternehmen von der Autofixierung löst und seine Fabriken für den öffentlichen Verkehr umwidmet. Die Bewegung vereint Autobeschäftigte und Verkehrsaktivist:innen; ihre Zusammenarbeit wird in dem Buch dokumentiert.

Fünf Autor:innen haben an dem Werk mitgewirkt: Andrea Vetter, Andreas Zick, Tobi Rosswog, Thorsten Donnermeier und Katja Diehl. Das Buch untersucht, wie Lohnarbeit eine Rolle in der sozial-ökologischen Transformation von VW spielen könnte. Zudem wird argumentiert, dass eine Demokratisierung des Konzerns für einen solchen Wandel unverzichtbar ist. Der Text erschien in zwei verschiedenen Verlagen: Eine Ausgabe veröffentlichte der Beltz Juventa Verlag mit Sitz in Weinheim und Basel, eine weitere kam aus dem Berliner Verlag Die Buchmacherei. Während das Buch Hoffnung macht und zum Handeln aufruft, verzichtet es auf konkrete nächste Schritte für Wolfsburg.

Die Forderungen der Initiative bleiben klar: VW soll von der Produktion privater Autos auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Das Buch hält diesen Veränderungsdruck fest – aus der Perspektive von Beschäftigten und Aktivist:innen gleichermaßen. Die Debatte dauert an, doch der Vorschlag für ein demokratisches, ökologisches VW steht.