Leather Industry Loses Legal Dispute

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Leather Industry Loses Legal Dispute

Lederindustrie verliert Rechtsstreit

Anreißer: Nach einer Klage des Verbands der Deutschen Lederindustrie (VDL) gegen den veganen Handtaschenhersteller Nuuwai wegen der Verwendung der Begriffe „Apfelleder“ und „veganes Leder“ hat das Landgericht Hannover heute entschieden: Entgegen der Auffassung des VDL seien die Bezeichnungen weder irreführend noch wettbewerbswidrig. Die vorsitzende Richterin stellte in der mündlichen Verhandlung klar, dass keine Verwechslungsgefahr mit tierischem Leder bestehe, ...

Veröffentlichungsdatum: 10. September 2019, 16:27 Uhr MESZ

Schlagwörter: Industrie, Finanzen, Einzelhandel

Artikeltext: Ein deutsches Gericht hat im Rechtsstreit um die Verwendung von Begriffen wie „Apfelleder“ und „veganes Leder“ zugunsten des veganen Handtaschenherstellers Nuuwai entschieden. Die Richter urteilten, dass die Bezeichnungen nicht irreführend seien und keinen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht darstellten. Damit wies das Gericht eine Klage des Verbands der Deutschen Lederindustrie (VDL) ab, der die Begriffe als täuschend beanstandet hatte.

Das Landgericht Hannover fällte das Urteil im Dezember 2025 und erlaubte Nuuwai, die Formulierungen „Apfelleder“ und „veganes Leder“ weiterhin für seine Produkte zu nutzen. Die vorsitzende Richterin begründete die Entscheidung damit, dass Verbraucher:innen diese Materialien nicht mit herkömmlichem tierischem Leder verwechseln würden. Der VDL hatte zuvor argumentiert, die Begriffe würden Kund:innen in die Irre führen.

Veganes Leder, das aus Materialien wie Ananasfasern, Pilzen oder im Labor gezüchtetem Kollagen hergestellt wird, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Der globale Markt für diese Alternativen soll bis 2025 ein Volumen von über 85 Milliarden US-Dollar erreichen – angetrieben von der Nachfrage nach nachhaltigen und tierleidfreien Optionen. Die Tierrechtsorganisation PETA begrüßte das Urteil und betonte, dass veganes Leder oft umweltfreundlicher sei als herkömmliches Leder.

Die Lederproduktion steht seit Langem wegen ihrer ökologischen und ethischen Auswirkungen in der Kritik. Problematisch sind unter anderem unsachgemäße Betäubung von Tieren, die Entsorgung giftiger Chemikalien sowie gesundheitliche Risiken für Arbeiter:innen und Anwohner:innen. PETA setzt sich daher für eine erweiterte Anerkennung pflanzlicher und synthetischer Materialien in der Definition von „Leder“ ein. Erst kürzlich aktualisierte der Duden seinen Online-Eintrag und nahm diese modernen Alternativen offiziell auf.

Nuuwais Produkte tragen das Siegel „PETA-Approved Vegan“, das die Einhaltung strenger tierleidfreier Standards bestätigt. Der gerichtliche Erfolg des Unternehmens unterstreicht die zunehmende Akzeptanz veganer Materialien – von der Modebranche bis hin zu Automobil-Innenräumen.

Das Urteil setzt einen Präzedenzfall für die Vermarktung von veganem Leder in Deutschland und spiegelt den Wandel der Verbraucherpräferenzen hin zu nachhaltigen und ethischen Alternativen wider. Mit der aktualisierten Wörterbuchdefinition umfasst der Begriff „Leder“ nun offiziell auch pflanzliche und synthetische Materialien.