Krankenhausgewalt: Können Bodycams zur Schutz von Gesundheitsarbeitern beitragen?

Krankenhausgewalt: Können Bodycams zur Schutz von Gesundheitsarbeitern beitragen?
Gewalt in Krankenhäusern: Können Bodycams das Personal schützen?
Zunehmende Angriffe auf Krankenhausmitarbeiter: NRW-Kliniken testen Körperkameras als Schutz. Was sie bringen – und wo ihre Grenzen liegen.
- Dezember 2025, 18:36 Uhr
Die Gewalt gegen Krankenhauspersonal in Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Allein im Jahr 2023 wurden 1.705 Vorfälle registriert – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Die Entwicklung zwingt viele Kliniken zu drastischen Maßnahmen, um ihre Beschäftigten zu schützen.
Zwischen 2017 und 2024 stiegen die gewalttätigen Zwischenfälle in den Krankenhäusern der Region um über 34 Prozent an. Die meisten Einrichtungen führen den Rückgang des Respekts gegenüber medizinischem Personal als Hauptgrund an. 40 Prozent der Kliniken machen zudem lange Wartezeiten für aggressives Verhalten verantwortlich.
Ein aktueller Vorfall ereignete sich im September 2024 im Essener Elisabeth-Krankenhaus, wo sechs Mitarbeiter von Angehörigen eines Patienten verletzt wurden. Die wachsende Bedrohung hat bereits zu Änderungen in den Krankenhausrichtlinien geführt: Im Dortmunder Klinikum tragen Beschäftigte aus Angst vor gezielten Angriffen keine Namensschilder mehr. Als weitere Reaktion plant das Dortmunder Krankenhaus, ab 2026 Bodycams für das Personal einzuführen. Ziel ist es, Übergriffe abschrecken und angespannte Situationen zu entschärfen – doch wie wirksam diese Maßnahme sein wird, bleibt umstritten. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales von Nordrhein-Westfalen wird die mögliche flächendeckende Einführung von Körperkameras in den Kliniken der Region begleiten.
Angesichts der steigenden Gewalt setzen Krankenhäuser zunehmend auf neue Sicherheitskonzepte. Bodycams könnten in den kommenden Jahren zum Standard für den Personalschutz werden. Parallel wird die Landesregierung prüfen, ob dieser Ansatz die Zahl der Angriffe auf medizinisches Fachpersonal tatsächlich verringern kann.

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